Planung und Bau


Bei einer wenig ereignisreichen Kanufahrt auf der Donau mit seinem Sandkastenkumpel Simon im Jahr 1998 überlegte sich der Wasti, wie cool denn jetzt ein größeres Boot, beziehungsweise ein Floss wäre. Denn paddeln braucht man auf der Donau sowieso nicht und im Kanu kann man sich kaum rühren.

Als es dann irgendwann wieder mal Zeit war, Hausaufgaben für die Schule zu erledigen, versuchte er, den Gedanken; der ihn fortan nicht mehr losließ auf Papier festzuhalten. Was ursprünglich ein lustiges Gedankenspiel war, nahm jetzt in einer 20-seitigen Ausführung, genannt „Die Akte – Operation Suizid", Formen an.

Als erster beteiligte sich der Hannes an den Überlegungen und fertigte am Computer einen Querschnitt durch das Floss an. Als nächster wurde der Simon für die Idee begeistert, was schon schwieriger war. Während sein Vater uns konstruktiv mit Rat und Tat zur Seite stand, vor allem was die Bauweise und die Auftriebskörper anging, gab es auch Elternteile und Bekannte, die das Projekt als unpraktikabel und Zeitverschwendung abtaten. Zeitgleich wurde der Rest des HK für die Idee mobilisiert und es kam  beim Matthias zum sogenannten „Flosskongress".

An diesem Tag legte der Wasti der zukünftigen Besatzung alle selbstgezeichneten Pläne Skizzen, Pläne und Detailzeichnungen vor und erläuterte den Bauvorgang, die Materialbeschaffung und Zeitplan für das Projekt. Für die Fahrt von Günzburg bis Kelheim hatte er einen Zeitansatz von 7 Tagen eingeplant.

Die erste Aufgabe des HK bestand darin, das Material für den Rumpf des Floßes aufzutreiben. Ohne die Unterstützung durch Simons Vater wäre die Aktion schon zu diesem frühen Zeitpunkt gescheitert, doch schon bald waren Auftriebskörper, Balken, Werkzeug und ein VW-Bus voll Holz aus dem Sägewerk da und somit die folgenden Samstage zu „Flossbautagen" erklärt.

Es dauerte nicht lange und die 4 Segmente des Rumpfes, der nach Pionierbrücken-Bauart konstruiert ist, wurden zusammengebaut und das Floss stand zum ersten Mal in seiner ganzen Größe (3,60m x 7,20m) da.

Als nächstes wurde die Kajüte inklusive Fenster, Tisch, Türen und Eckbank fertiggestellt und die in der Werkstatt von Simons Vater selbst geschweißten zwei Ruderanlagen wurde installiert.

Nachdem der Großteil des Flosses fertig war wurde es eine 2 Wochen vor Abfahrt an einen See gefahren, dort zusammengebaut und testweise zu Wasser gelassen. Danach wurde es mit weiteren 1000 Litern Auftriebskörpern unterbaut und der HK hatte gelernt, dass es gegen starken Wind von vorne machtlos war und das Floss nicht unter Kontrolle hatte. Doch der Wind sollte auf der Donau kein Problem sein, denn da kommt er zumeist von hinten.

Die letzte Woche vor der Abfahrt verging mit kleineren Arbeiten sowie mit der Beschaffung von Ausrüstung aller Art: Bordfeuerstellenbehälter, Schiffsglocke, Nebelhorn, Kisten, Lampen, HK-Zelt (9-Mann-Zelt, das aus vielen handlichen Bundeswehr-Zeltbahnen zusammengeknöpft wird), Fahne, Schwimmwesten, Logbuch, Kartenmaterial, Fernglas, Wasserkanister und Bordhund Akija, Michis Husky.