Fahrt 1999 und 2000


        

Am 07.08., genau 6 Monate nach dem Flosskongress, war es soweit, dass Floss wurde auf einen Lkw verladen und nach Günzburg gebracht, dort zusammengebaut und los ging´s. Das Floss ließ sich gut steuern, was vor allem bei großer Stömung zum Ausweichen vor Brückenpfeilern von Vorteil ist. Ausserdem warnten die Beiden Navigatoren schon lange vorher vor Schwierigkeiten und berechneten die noch verbleibende Zeit bis zum Problem. Am zweiten Tag musste die Kajüte wegen einer zu niedrigen Brücke abgebaut werden, was einen ganzen Vormittag Zeit in Anspruch nahm.

Auf Anordnung des Bordkochs wurde fast täglich in einer Ortschaft gehalten, um wie plündernde Wikinger kistenweise frische Verpflegung an Bord zu nehmen.

Das erste ernstzunehmende Problem gab es in Bertoldsheim, wo die Schleuse gesperrt war, weil bei der nachfolgenden die Wehre offen waren. Ein Anruf bei den Kraftwerksbetreibern bewirkte drastische Gefühlsausbrüche, weil der sture Beamtensack unsere Fahrt an dieser Stelle abbrechen wollte. Durch die dipomatischen Fähigkeiten des Ersten Offiziers Cornelius konnte deas Problem jedoch zu guter Letzt gelöst werden. Am nächsten Tag um 7 Uhr wurde die Schleuse für uns geöffnet und wir passierten souverän auch die nächste, bei der neben uns das Wasser aus 5 Metern Höhe herabstürzte.

Größe Freude kam bei der Ankunft im Ingolstädter Stausee auf, wo zwar kein Wind ging und uns ein Ruder brach, wir aber am Abend eine Party schmeissen wollten.

Dummerweise wurde uns aber von Bekannten in der Nacht das Floss „geklaut", das heißt entführt und hinter der Insel im Stausee versteckt, was auf einem Brief in Gedichtform angedeutet war.

Doch es wurde schnell wieder in Besitz genommen, das Ruder repariert, die Ausrüstung verstaut und unser „Pressetermin" konnte just-in-time wahrgenommen werden.

Nach 8 Tagen ging die Fahrt am 15.08. nach der Durchquerung des schönen Donaudurchbruchs in Kelheim zu Ende. Dort wurde es abgebaut, zerlegt, auf den Lkw verladen und in der HK-Werft in Deubling eingemottet.

Reaktiviert wurde es erst ein Jahr später wieder, als die Bauarbeiten für die zweite Flossfahrt anliefen. Es wurden neue Ruder und neue Ruderanlagen gebaut, da sich die alten als zu schwach erwiesen hatten, wenn 3 Mann pro Ruder Vollgas geben. Es wurden des Weiteren 15 Holzkisten gebaut: 8 Mannschaftskisten, die aneinandergestellt die neue Eckbank ergeben und 7 Ausrüstungskisten für Zelt, Geschirr, Lebensmittel, etc.

Mit dem neuen Mannschaftsmitglied Bernd Kürzinger begann die Fahrt am 13.06. wieder in Günzburg. Da die Aktion aber von größeren Komplikationen verschont wurde und auf den Stauseen bessere Windverhältnisse herrschten, wurde die Strecke in nur 7 und nicht wie im Jahr 99 in 8 Tagen zurückgelegt.

Die einzig nennenswerte Panne war die Kollision mit einer Brücke durch eine "Verkettung unglücklicher Umstände", die die Kajüte stark in Mitleidenschaft zog. Das Problem wurde jedoch umgehend provisorisch von der Besatzung behoben, so dass die Fahrt mit einer Verzögerung von etwa 2 Stunden fortgesetzt werden konnte.

 

[ ALLE FOTOS VON DER FAHRT ]